Wulff appelliert an Verantwortung

Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat an die Verantwortung der Eigentümer des insolventen Autobauers Karmann appelliert.

2009-04-09 09:52:18

Osnabrück (AFP) —  In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Wulff, er hoffe sehr, dass die Eigentümer ihren Beitrag für "notwendige Instrumente" wie etwa eine Transfergesellschaft leisteten. Zugleich sollten die Eigentümer den Weg freimachen für einen Weiterbetrieb auf dem Werksgelände, etwa durch andere Firmen im Metall- oder Automobilbereich.

Zugleich kündigte der Ministerpräsident weitere Hilfen für das Unternehmen an. "Sofern eine Transfergesellschaft zustande kommt, werden wir mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln helfen", sagte er. Wulff verwahrte sich gegen den Vorwurf eines mangelnden Engagements für Karmann. "Wir haben als Landesregierung kein anderes Unternehmen mehr finanziell gefördert als Karmann", sagte der CDU-Politiker. Er verwies zudem auf intensive Gespräche, die er zur Rettung der Traditionsfirma mit VW, Audi, Daimler, BMW, Opel und Saab geführt habe. Sie seien jedoch vor dem Hintergrund der weltweiten Krise gescheitert.

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöfer sagte dagegen der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse", die Landesregierung hätte viel früher und entschlossener helfen und gegensteuern müssen. Es habe schon immer eine "sehr enge Verbindung zwischen Karmann und VW" gegeben. Hier sei Ministerpräsident Wulff gefragt gewesen, der auch im VW-Aufsichtsrat sitzt. Der traditionsreiche Autozulieferer und Cabrio-Hersteller hatte am Mittwoch Insolvenz angemeldet. Betroffen sind nach Angaben der IG Metall mehr als 3000 Mitarbeiter des Unternehmens.